Hopse Herbie

Satirisches Lustspiel mit Musik
von
Jörn Mischke (Autor)
Steffen A. Bosse (Co-Autor)
und
Manfred Augustin (Musik und Texte)

für 6 Schauspieler: 4 x männlich und 2 x weiblich


Inhalt: Das allseits bekannte Kinderspiel "Hopse" hat sich zur Sportart Nr. 1 entwickelt. Einer der erfolgreichsten "Hopse"-Athlethen ist Herbert "Herbie" Fürst.

Herbie hat noch nie in seinem Leben eine Entscheidung selbständig getroffen. Seine Mutter Leonie, die ihn managt, erledigt für ihn sämtliche Geschäfte. Sein Onkel Rudolph als Trainer hat ihn zum Spitzensportler gemacht.

Leider hat Leonie ein sehr eigenes Verhältnis zur steuerlichen Abwicklung von Herbies Verpflichtungen und läßt sich Sponsorengelder gerne in Supermarkttüten überbringen ("All die Tüten, die es gibt auf dieser Welt"). Glücklicherweise übermittelt ihr Herr Hinteracker vom Finanzministerium einen interessanten Vorschlag zur Pauschalabgeltung von Herbies Steuern, den sie entrüstet ablehnt.

Doch Herbie emanzipiert sich bereits mit Hilfe des fahrenden Musikanten Sperber ("Katze, Mäuse, Schimmel") und der als Putzfrau engagierten Studentin Helen ...


Personen:
(in der Reihenfolge ihres Auftritts)

Leonie ist die Mutter des Sportidols Herbie und lebt mit ihm in einer Vorstadtvilla. Sie ist etwa Ende vierzig. Ihr Ehegatte, Herbies Vater, ist vor einigen Jahren verstorben. Als Familienoberhaupt leitet und kontrolliert sie nun alle sportlichen Aktivitäten ihres Sohnes und übt auch im privaten Bereich einen großen Einfluß auf ihn aus. Sie ist die emanzipierte, immer chic-gekleidete Geschäftsfrau, die sich keinen Vorteil entgehen läßt, sei er auch illegal.

Herbie ist trotz seiner Sporterfolge der nette und sympathische Junge "von nebenan" geblieben. Die letzten Jahre hatte er - angetrieben von seiner ehrgeizigen Mutter - damit verbracht, eine Karriere in der Sportdisziplin Hopse aufzubauen. Sein Privatleben ist dabei entschieden zu kurz gekommen; Kontakte zu Gleichaltrigen hat er nicht. Er ist Mitte zwanzig.

Rudolph ist der ältere Bruder von Leonie. In Leonies Auftrag kümmert er sich um "geschäftliche" Dinge, wie die Übergabe dubioser Gelder oder das Waschen des Firmenjaguars. Auch das Training seines Neffen Herbie wird von ihm durchgeführt. Daher tritt er oft im Jogginganzug auf; selbst privat gibt er sportlicher Kleidung den Vorzug.

Helen ist eine lebenslustige, attraktive junge Frau und nicht "auf den Mund gefallen". Sie ist ungefähr so alt wie Herbie. Als Sozialpädagogikstudentin und BAFöG-Empfängerin nimmt sie eine Putzstelle im Hause der Fürsts an. Die Abhängigkeit Herbies von seiner Mutter fällt ihr sofort auf; sie nimmt sich - anfangs aus sozialem Interesse - seiner an und versucht ihm, die Augen zu öffnen.

Hinteracker tritt zunächst als seriöser Beamter des Finanzministeriums in Erscheinung; er ist jedoch imstande, blitzartig in eine neue Rolle zu schlüpfen - je nachdem wie sich die Situation für ihn ergibt. Als "rechte Hand des Finanzministers" hat er der Familie Fürst bezüglich ihrer Steuern Vorschläge zu unterbreiten. Hinteracker ist stets korrekt gekleidet und ca. fünfzig.

Sperber ist der allesdurchschauende Philosoph in dem Stück, der niemals belehrt, sondern mit großem Einfühlungvermögen seine Erfahrungen weitergibt. Vor einigen Jahren hatte er sich von der "normalen Welt" verabschiedet, um das einfache Leben eines fahrenden Musikers zu führen. Seine Kleidung ist schon älteren Datums, dennoch sauber und gepflegt. Ein Gitarre ist zu seinem ständigen Begleiter geworden. Wenn er gerade nicht darauf spielt, dann trägt er sie über den Schultern. Sperber ist so alt wie Hinteracker.

Triller ist der etwas beleibte Fabrikant der namhaften Triller-Milchprodukte. Er gerät durch die Verhandlungen bezüglich eines Sponsoringvertrags mit den Fürsts in Kontakt. Er ist um die sechzig. Im Stück sind Rudolph und Triller als Doppelrolle zu besetzen.


Lieder: Im Stück gibt es in jedem der vier Akte ein Lied, das von "Sperber" mit der Gitarre vorgetragen wird. Stilistisch sind die Lieder zwischen Blues und Liedermacher-Stil angesiedelt:
* 1. Akt: "All die Tüten, die es gibt auf dieser Welt"
* 2. Akt: "Hopse, hopse, Herbie"
* 3. Akt: "
Katze, Mäuse, Schimmel"
* 4. Akt: "All die Tüten, die's noch gibt auf dieser Welt"

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MA 18.06.2013